Stausee Kaunertal
Der Gepatschspeicher ist ein Stausee im hinteren Kaunertal in Österreich im Bundesland Tirol.
Der Gepatschspeicher speist das Kaunertalkraftwerk der landeseigenen Tiroler Wasserkraft TIWAG und wird von den Bächen des Kaunertals gespeist. Zusätzlich soll Wasser aus dem Pitztal und Ötztal zugeleitet werden.
Platzertal
Außerdem soll zur Unterstufe Gepatschspeicher einen „Oberstufenspeicher“ Platzertal mit einem etwa 120 Meter hohen Damm gebaut werden. Das stößt aus Naturschutzgründen und zusätzlicher Gefahrenlage auf großen Widerstand der Alpenvereine und Naturschutzverbände sowie der Umweltanwaltschaft Tirol.
Gefahrenlage
Das Abtauen der Permafrostböden in den Alpen destabilisiert die Gebirgshänge, auch in der Nähe von Stausees. Die Berghänge oberhalb des Gepatschspeichers sind instabil und die Gefahr eines plötzlichen Abrutschens in den Stausee steigt. In einem Gutachten weist der Geomorphologe und em. Professor Dr. Wilfried Haeberlie darauf hin, dass durch den Klimawandel irreversibl ausgelöste Veränderungen im Hochgebirge ganz neue Gefahrenpotentiale zur Folge haben können. Das betrifft auch und besonders hochgelegene Stauseen. Jeder weitere Ausbau erhöht das Risiko von Flutwellen, die die Staumauer überwinden könnten. Im schlimmsten Fall sei auch mit der Beschädigung des Staudamms selbst zu rechnen. Eine vergleichbare Katastrophe ereignete sich 1963 in Italien, als ein Rutschhang in den Vajont-Stausee glitt und eine Flutwelle auslöste die über 2.000 Menschen tötete (WWF Tirol).


Kaunertal: Gepatsch Stausee
Fotos: © Gesellschaft für ökologische Forschung/argum



Das Platzertal liegt auf 2.300 Metern Seehöhe. Einzigartige Lebensräume wie alpine Moorlandschaften, Trockenbiotope und selten gewordene mäandrierende (gewundene) Gewässerabschnitte sind dort zu finden. Solche besonderen Lebensräume sind so bedeutend für den gesamten Alpenraum, dass sie unter rechtlichem Schutz der EU stehen. Trotzdem plant die TIVAG dort einen Staudamm zu bauen mit einer Verbindung zum Gepartstaudamm.









Fotos: © Gesellschaft für ökologische Forschung/argum/Heller

