Jenner

Das Beispiel Jenner

Beispielhaft zeigt die „Episode Jenner“, dass sich Skigebiete umstellen und auf klima- und naturverträglichen Tourismus setzen müssen.

Die Eröffnung:

So war es geplant „Skifahrer und Snowboarder, die es ins Berchtesgadener Land zieht, finden die höchste Schneesicherheit am Jenner, wo es auf bis zu 1.800 Meter hinaufgeht. Mangelt es talwärts doch einmal am passenden Untergrund, sorgen weit über 100 Schneekanonen für ausreichend Ersatz.“

„Das Skigebiet am Jenner im Berchtesgadener Land öffnet nach einjähriger Pause seine bestens präparierten Hänge. Ab dem ersten Adventwochenende gehts von Schönau am Königssee mit den neuen, komfortablen Zehnerkabinen hinauf zur Mittelstation. Ein 4er- und ein neuer 6er-Sessellift erschließen das 18 Hektar große, komplett beschneite Skigebiet. Die längste Abfahrt führt über drei Kilometer zur Talstation.“

Aber schon in der Wintersaison 2023/24 war Schluss:

Hauptgrund für das Umdenken sind die geringen Umsätze mit Skigästen., die die stark gestiegenen Kosten für die Pistengeräte, Strom, etc. bei Weitem nicht mehr decken können. Dazu kamen sturmbedingte Schließungen und ein Wärmeinbruch in den einnahmestarken Weihnachtsferien. Die präparierte Talabfahrt musste am 25. Dezember bis in den Januar hinein schließen.

Man nennt das Folgen des Klimawandels.

Was bleibt, sind die Speicherbecken und die Sockel der Schneekanonen – besonders im Sommer deutlich sichtbar und absurd. Hier zeigt sich deutlich: Die Illusion von Winter hat am Jenner nicht funktioniert.

„Den alpinen Skibetrieb hat auch das 57 Millionen Euro schwere Großprojekt nicht gerettet. Mit dem Ablauf dieser Saison stellt die hoch verschuldete Betreibergesellschaft das teure Beschneien der Talabfahrt endgültig ein“ (SZ.

Ein Beispiel für die unsinnige Förderung von Skigebieten:

2016 sei die Jennerbahn noch mit rund 9,8 Millionen Euro vom Freistaat gefördert worden – der Freistaat Bayern verlangt nun einen Teil der bereitgestellten Fördergelder zurück. Gefördert wurde u.a. die Erneuerung des Pumpenwerks sowie der Bau einer Kompressor-Station für die Beschneiungsanlage. Hintergrund für die Rückforderung ist die Außerbetriebnahme der Jennerwiesenbahn vor Ablauf der zehnjährigen Zweckbindungsfrist.

Trotzdem wollen wohl CSU und Freie Wähler den Ausbau von Skipisten und Schneekanonen für die Zukunft durch weniger Umweltprüfungen sogar noch erleichtern.

Der letzte Tag der Beschneiung am Jenner

Skibetrieb auf den Pisten der Jennerbahn in der Berchtesgadener Alpen, nachdem in der Saison 2023/24 die Beschneiung eingestellt wurde.
Der Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) immt die Beschneiungsanlage am Jenner mit Skirennläuferin Hilde Gerg am 12.12.2008 in Betrieb.

Fotos: © Gesellschaft für ökologische Forschung/argum/Einberger

Demonstranten vom Bund Naturschutz in Bayern.

Fotos: © Gesellschaft für ökologische Forschung/argum/Einberger

Das ehemalige Skigebiet nach dem Einstellen der Beschneiung

Fotos: © Gesellschaft für ökologische Forschung/argum/Heller