Kunstschnee und Skilauf

Kunstschnee und Skilauf: Skifahren im Treibhaus

„Skilauf in den Alpen“ ist geprägt vom Klimawandel. Je weniger Schnee, desto mehr Schneekanonen – eine Entwicklung, um Zeit zu gewinnen? Lohnt sich das – und wieviel zerstört man dafür?

Schneekanonen verbrauchen Wasser, Energie, Geld und Natur

Schon der Bau von Beschneiungsanlagen und beschneiter Pisten greift massiv in die Berghänge und Bergnatur ein. Bei der Herstellung von Kunstschnee („technischer Schnee“) wird zudem sehr viel Energie und Wasser verbraucht. „Für die Beschneiung von einem Hektar Pistenfläche mit 30 Zentimeter Schnee sind nach Rechnung des Deutschen Skiverbandes 20.000 Kilowattstunden Strom nötig. Den Wasserverbrauch dafür gibt das SLF in Davos mit 1.000 Kubikmeter an. In den Alpen werden rund 70.000 Hektar beschneit. Um diese Fläche einmalig mit 30 Zentimeter Kunstschnee zu bedecken, wären demnach insgesamt 1,4 Gigawattstunden Strom und 70 Millionen Kubikmeter Wasser nötig“ (Tiefe Spuren im Schnee, www.nabu.de).

Um den Wasserbedarf zu decken, wird Wasser aus Flüssen oder Trinkwasserquellen entnommen. Mit hohem Energieaufwand wird das Wasser u.a. in Speicherbecken gepumpt, die oft noch gekühlt werden müssen. Örtlichen Probleme mit der Wasserversorgung der Bevölkerung werden verschärft. Schon jetzt führen einige Alpen-Flüsse – auch wegen des Klimawandels – bis zu 70 Prozent weniger Wasser als vor Einführung der Schneekanonen. Das alles kostet sehr viel Geld. Öffentlichen Subventionen für die Seilbahnen und Infrastruktur gibt es von der bayerischen Staatsregierung. Bei der anstehenden Fortschreibung der „Richtlinien zur Förderung von Seilbahnen und Nebenanlagen in kleinen Skigebieten“, die Ende dieses Jahres auslaufen, sind ab 2026 wohl keine Zuschüsse mehr für neue Beschneiungsanlagen vorgesehen.Doch weitere Kunstschnee-Pisten etc sind von der Bayerischen Staatsregierung befürwortet worden und geplant

Die Umwelt- und Naturschutz-Verbände haben darauf mit Protestaktionen reagiert: „Das geplante „Dritte Modernisierungsgesetz“ bedeutet einen immensen Rückschritt für den Naturschutz und wird als Fortschritt („Bürokratieabbau“) an die Bürger*innen verkauft. Auch bedeutet es eine drastische Einschränkung im Mitspracherecht. Im Laufe dieses Sommers soll das Gesetz durch den Landtag gehen, was bedeutet, dass schon ab Oktober 2025

Skigebietsbetreiber*innen in den Alpen faktisch freie Hand hätten, und das auch noch mit öffentlichen Geldern gefördert wird! Wir als Bündnis „Rettet die Berge“ stellen uns dagegen, weil Bayerns Berge einzigartige Naturräume sind, in denen wir uns erholen, bedrohten Tieren und Pflanzen ein letztes Zuhause bieten und unser Klima schützen.“