Kunstschnee und Skilauf
Der „Industriekomplex Kunstschnee„
Auf ein Wunder im Klimawandel hoffen Anfang Dezember die Skigebiets-betreiber im Alpenraum. Das Mantra heißt noch immer „Mehr Beschneiung“. Mit Kapazitätssteigerungen, Neuerschließungen, Skigebietsverbindungen und einem größeren Angebot von Pistenkilometern erhofft man sich DEN Wettbewerbsvorteil in einem stagnierenden Markt. Die Verheißung von Schneesicherheit ist zum Geschäft mit dem Schnee geworden.
Berg- und Felsstürze gab es in den Alpen schon immer – doch im Klimawandel nehmen diese Ereignisse bestürzent zu. Nach Einschätzungen zahlreicher wissenschaftlicher Studien gehören die Permafrostveränderungen im Zuge des Klimawandels in den Hochgebirgen aktuell zu den wichtigsten Einflussfaktoren für alpine Naturgefahren. Denn das Auftauen des Permafrostes im Berg beeinflusst die Stabilität der bisher dauerhaft gefrorenen Gebirgsflanken. Das wirkt sich aus auf die Häufigkeit und Grösse von Bergstürzen, Felsstürzen, Steinschlag, Murgängen sowie Geröll- und Schuttrutschungen im Hochgebirge. Im Fall von Felswänden verändert das Wasser die Eigenschaften des Gesteins und sorgt für einen Reibungsverlust sowie steigenden Wasserdruck in den Felsklüften. Das schwächt die Felshänge und kann dazu führen, dass sich der Fels bewegt. Im Extremfall kommt es zum Bergsturz oder Felssturz.
Seine Basis ist der „Industriekomplex Kunstschnee“.
Jahr für Jahr wissen die Verantwortlichen nicht, wie viel Kunstschnee-Produktion die immer wärmeren Winter zulassen werden. Denn der Industriekomplex Kunstschnee“ ist aus ökonomischer Sicht nicht ein Geschäft wie jedes andere. Diesem Geschäft schmiltz – im wahren Sinne des Wortes – die Basis weg, und die Kosten der Beschneiung wachsen den meisten Wintersport-Destinationen über den Kopf.